Quartett 10 kann im Quartett oder im größeren Ensemble gespielt werden.
Die musikalische Intensität liegt hier in der nicht immer gleichbleibenden Wiederholung rhythmischer und harmonischer Patterns.
Alle Stimmen tragen gleichberechtigt durch gegenseitige Ergänzung zum Gesamtklang bei.
Entscheidend für die Wirkung des Stücks ist der im Rahmen des Menschenmöglichen unveränderbare Puls der Musik.
O.T.P.Q - Gitarrenensemble
Die Besetzung eines Gitarrenensembles mit mehr als den heute üblichen (Prim-)Gitarren, nämlich mit zusätzlichen Oktav-, Terz- und Quintbassgitarren, hat nicht nur historische Wurzeln in der Spieltradition vom 19. und frühen 20. Jahrhunderts – sie hat auch eine andere klangästhetische Dimension, die in fast allen anderen Instrumentengruppen (z. B. Streich-quartett, Bläserbesetzungen) durch die unterschiedlich großen Instrumente selbstverständlich ist.
Unmittelbar lässt sich die O.T.P.Q–Besetzung auf Heinrich Albert (1870-1950) zurückführen, der mit seinem äMünchener Gitarrenquartett“ die Kombination Terz-, Prim- und Quintbassgitarre einsetzte und zum Erfolg führte. Oktavgitarren waren damals noch nicht gebräuchlich. Wer deren Trennschärfe und die differenzierten Klangfarben einer solchen gemischten Besetzung einmal erlebt hat, den lässt das Klangerlebnis nicht mehr los.
Beim schnellen Wiederaufbau der Ensembleszene nach 1945 war diese positive Entwicklung offenbar in Vergessenheit geraten und die Instrumentenbauindustrie hätte damals auch gar nicht so schnell verschiedene Gitarrengrößen liefern können. So blieb es in Deutschland mit ganz wenigen Ausnahmen bei dem Spiel mit der heute üblichen Standardgröße, der Primgitarre. In anderen Ländern haben sich zum Teil andere Besetzungen halten bzw. entwickeln können.