Die Suite in D-Dur, op. 148, schrieb Bruno Henze im Jahre 1971 für sein Gitarrenensemble, das er
1955 bis zu seinem Tode leitete. Es beginnt mit einem verschmitzten Allegro – und der immer
wiederkehrende Praller sorgt für ausgelassene Fröhlichkeit. Die tragende Melodie des Andantes in
A-Dur lässt uns in eine andere Welt eintauchen. Das leicht dahinhüpfende Menuett in E-Dur (mit
Trio in e-Moll) erweckt unsere Sinne erneut, um gleich wieder innezuhalten mit der zwölftaktigen
Reminiszenz an das Andante. Im abschließenden Scherzo wird das Hüpfen zum Springen, es strahlt
überschäumenden Optimismus aus, gedämpft durch den Meno-Teil, um erneut aufzubrausen und
mit furiosen Sechzehntelpassagen zu enden. Von der 1. Gitarre wird Lagenspiel bis zur 7. Lage
gefordert, von der 2. Stimme oft Zweistimmigkeit, von der 3. Gitarre viele gebrochene Akkorde. Es
handelt um ein sehr reizvolles Konzertstück von zehn Minuten mit dem Schwierigkeitsgrad leicht
bis mittelschwer, das von jedem fortgeschrittenen Gitarrentrio oder -ensemble gut zu bewältigen
ist. Um eine optimale Wirkung zu erzielen, sind die vorgegebenen Tempoangaben und
dynamischen Zeichen konsequent zu beachten. Aufgrund ihres durchgehend fröhlichen Charakters
ist die Suite auch für äJugend musiziert“ zu empfehlen.
Rainer Stelle
Allegro - Andante - Menuett - Reminiszenz (Andante) - Scherzo