Die Suite in E-Dur, op. 143, schrieb Bruno Henze im Jahre 1970 für sein Gitarrenensemble, das er
1955 bis zu seinem Tode leitete. Sie beginnt mit einem Präludium, das durch sein perlendes Thema
immer aufs Neue erstrahlt, unterbrochen von zwei ruhigeren Zwischenspielen in e-Moll bzw. in ADur.
Im Meno-Teil wird das Thema der 1. Gitarre von der 3. Gitarre nachgeahmt. Das folgende Air
hebt sich davon durch seine schlichte Melodie und sein langsames Tempo ab. Der Tanz in a-Moll
besticht durch seinen feurigen Rhythmus, der sich durch alle drei Stimmen zieht, und durch einen
anrührenden Meno-Teil in A-Dur. Außerdem enthält er eine Kadenz, die in freiem Tempo solistisch
zu spielen ist. Das abschließende Rondo ist ein echtes Jagdstück im 6/8-Takt. Nur beim Mittelteil in
e-Moll haben die Spieler kurz Zeit zum Luftholen – und schon geht die wilde Jagd wieder los. Dieses
Konzertstück wird als leicht bis mittelschwer eingestuft, kann also von wenig fortgeschrittenen
Gitarrentrios oder -ensembles bewältigt werden. Aufgrund der Tonart E-Dur wird für die 1. Gitarre
weitgehend das Spiel in der 4. Lage empfohlen. Wegen des abwechslungsreichen Themenmaterials
und den interessanten Rhythmen ist die Suite auch für äJugend musiziert“ zu empfehlen.
Rainer Stelle
Präludium - Air - Tanz - Rondo