Das Nocturnal Smokers of the Deep Sea entführt den Zuhörer in die Welt der Tiefsee. Dort tritt mancherorts aus hydrothermalen Quellen bis zu 400 °C heißes Wasser aus dem Meeresboden hervor und trifft auf 2 °C kaltes Wasser. Es entsteht durch die Ausfällung der Mineralien ein Schlot (Black Smoker) mit einer stetig wirbelnden Sedimentwolke. Inmitten dieser lebensfeindlichen Umgebung tummeln sich Bartenwürmer, allerlei Muscheln und Spinnenkrabben, die sich den Bedingungen erfolgreich angepasst haben. Das stetige Wabern der äRauchfahne“ und das Brodeln des Schlotes werden im beginnenden Andante misterioso durch das Zusammenspiel von Arpeggien der Gitarre und lyrischem Tremolo der Mandoline nachempfunden. Hierbei agieren die beiden Instrumentalstimmen polyrhythmisch zueinander und verstärken dadurch die diffuse Atmosphäre. Es folgt, bewegter (più mosso), eine Art Tanz der am Fuße des äSmokers“ lebenden Meeresbewohner. Eingewobene Spannungsklänge, teilweise mit Sekundreibungen, lassen - erneut polyrhythmisch - die Szenerie weiterhin im Zwielicht erscheinen. Der Blick wendet sich allmählich vom fröhlichen Treiben ab und bleibt erneut an der riesigen äRauchsäule“ haften. Rasche Akkordzerlegungen der Gitarre und Wechseltöne in Sekundschritten bei der Mandoline bilden eine pulsierende Klangwolke, deren bewegte Spannung sich zuguterletzt in die Anfangsthematik des Nocturnals auflöst und den Zuhörer wieder sicher an die Oberfläche geleitet, dem Licht, der Luft entgegen.